Bring sie dahin

Typischerweise lauten die Abmachungen bei Mitfahrgelegenheiten ungefähr so: Ich fahre von, sagen wir, Jena Paradiesbahnhof nach Hamburg Hauptbahnhof. Du kannst für 25,- € gern mitfahren. – In der Regel ist damit für alle klar, die Fahrt beginnt irgendwo in der Nähe des Paradiesbahnhofs und endet irgendwo in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs. Möchte ich woanders aussteigen muss ich das mit dem Fahrer extra verhandeln. Liegt der gewünschte Zielort auf dem Weg ist es meist kein Problem. Ansonsten finde ich mich entweder mit dem angegeben Ankunftsort ab oder habe halt leider Pech.

Mein Auto

Soweit alles paletti, dachte ich. Denkste. So geschehen auf einer Fahrt, bzw. vor einer Fahrt von Jena nach Hamburg. Alle Mitfahrer waren da. Eine Frau war dabei in Begleitung ihres Mannes. Nichts ungewöhnliches, zumal die Frau kaum Deutsch sprach. Als wir nun starten wollten, reichte mir der Mann einen Zettel. Darauf war eine Adresse vermerkt. „Bring sie dahin.“ Was? Ich bin doch kein Taxi. Das liegt nicht mal auf dem Weg.

Nach langer Diskussion habe ich mich natürlich dann doch erweichen lassen. An diesem Tag passte es auch ganz gut, da wir uns sowieso in der Stadt treffen wollten. Trotzdem, welche Vorstellungen manche Menschen vom Prinzip Mitfahrgelegenheit haben ist verblüffend. Wenn ich in Zukunft irgendwo mitfahre, dann möchte ich bitte immer vor meiner Haustür abgesetzt werden.

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